Nach der Hirschbrunft wollte ich auch einmal das Brunftgeschäft der Damhirsche erleben. Dazu machte ich mich am vergangenen Sonntag auf nach Hessen, wo es einen erfolgversprechenden Brunftplatz gibt.
Bereits auf dem Weg zum Brunftplatz durchzog Damwild den Wald. Je näher ich dem eigentlichen Brunftplatz kam, war das Röhren der Hirsche nicht zu überhören.
Wenn man 4 Wochen zuvor das Röhren der Rothirsche vernommen hat, kann man genauer gesagt beim Damwild weniger von einem richtigen Röhren sprechen. Trotzdem sind die grunzenden Geräusche nicht zu überhören, und je näher ich den Geräuschen kommen, steigt auch schon die Anspannung. Nachdem ich mir einen Ansitz eingerichtet hatte, dauerte es noch eine Weile, bevor die Platzhirsche die Brunftkuhlen besetzten. Ein besonderer Moment, wenn so ein Kapitaler die Bühne betritt.
Ein zweiter Damhirsch markiert direkt hinter mir einen Baum mit einem Sekret aus den Voraugendrüsen. Dazu reibt er seinen Kopf von allen Seiten über den Baum, welcher entsprechend schon Spuren aufweist. Anschließend wird in der Brunftkuhle Platz genommen. In diesem Revier wird kein Eindringling geduldet.
Zu einem Kampf dieser beiden kapitalen Damhirsche kommt es leider nicht. Dafür sind zwei Halbstarke ständig im Gange nach einem ritualisierten Verhalten, ihre Kräfte zu messen. Dabei laufen beide Junghirsche zunächst parallel und beäugen sich. Dann wird in einem 45 Grad Winkel aufeinander zugehalten und mit kräftigen Schüben die Position erkämpft. Dabei rasselt es ganz schön. Mal vor mir auf der Wiese, dann wieder hinter mir im Wald. Ein unglaubliches Erlebnis mit mächtigen Geräuschen, welches von den kapitalen Hirschen nur zur Kenntnis genommen wird.
Weitere Bilder der kapitalen Damhirsche zeigen Einblicke die Szenerie am Brunftplatz.
Es waren wunderbare und sehr eindringliche Erlebnisse, das Brunftgeschäft der Damhirsche zu beobachten.
Getrübt wurde die Fotosession durch den Verlust meines Smartphones im Versteck. Den ganzen Boden haben ich durchwühlt, um es wieder zu finden, keine Chance. Am nächsten Morgen konnte ich es aus
der Ferne noch anfunken und ein ehrlicher Finder hat es aus den Tiefen des hessischen Waldbodens ausgegraben und mir prompt als Selbstverständlichkeit wieder zugeschickt. In der heutigen Zeit ist
das leider keine Selbstverständlichkeit mehr, und so ist die Freude über so viel Menschlichkeit oftmals größer als ein paar Fotos, danke an Michael Breuer.
Ich hoffe, der Ausflug in die thüringische und hessische Brunftgebiete hat ein wenig gefallen.
Wolfgang Hock
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